Schweres Busunglück – Szenario für Großübung
Busreisen boomen derzeit überall stark. Leider kommt es, wie aktuelle Berichte zeigen, immer wieder zu folgenschweren Unfällen. Über eine solche, nicht alltägliche, Übungsannahme wagte sich die Feuerwehr St. Peter im Rahmen der Frühjahrsübung am 14. April 2018.
Der Alarmierungsumfang wurde bewusst klein gehalten, um möglichst viele Einsatzkräfte im Sinne von „Learning bei doing“ aktiv in den Ablauf einbinden zu können.
Durch eine Vorrangmissachtung bei der sogenannten „Goderkreuzung“ kommt es zu einer seitlichen Kollision mit einem Lastkraftwagen, wodurch der Reisebus umkippt. Lenker und Beifahrer des Lkw sind eingeklemmt, das Fahrzeug beginnt zu brennen, diesen Brand können andere Verkehrsteilnehmer mittels Kleinlöschgeräte bis zum Eintreffen der Feuerwehr in Zaum halten. Von der 20köpfigen Reisegruppe erleiden 14 Personen Verletzungen verschiedener Schweregrade. Es lief ein umfangreicher Rettungs-und Bergeeinsatz an. Federführend dabei ist die Einsatzleitung des Roten Kreuzes, nach deren Priorität die Bergung und Versorgung der Verletzten im Rahmen einer Triage durchgeführt wird. Von Seiten der Feuerwehr konzentrierte sich der Einsatz vorerst auf den Fahrzeugbrand und die Bergung der Lkw-Besatzung mittels schwerem hydraulischen Rettungsgerät. Auch beim Bus kam schweres Bergegerät zum Einsatz. Hier ist vor allem die Konstruktion eines Busses zu beachten, bei denen große Glasflächen auch ein maßgebliches statisches Konstruktionselement darstellen. Das Vordringen zu den Verletzten, deren Stabilisierung und Bergung stellte bei den beengten Verhältnissen die größte Herausforderung dar. Da wurden Verglasungen schonend entfernt, Sitzlehnen aber eher „brachial“ durchschnitten und Sitzbänke hydraulisch verschoben und demontiert.
Unterstützung erhielt die FW St. Peter durch Einsatzkräfte der FW Niederwaldkirchen (RLF-A), St. Ulrich i.M. (LFB) und Kasten (KLF).
Zur medizinischen Erstversorgung waren eine Notärztin sowie zwei Mannschaften der Ortsstellen St. Veit i.M. und Neufelden vor Ort.
Selbstverständlich war auch die Polizei mit einer Streife sowie einem Krad-Fahrer in Assistenz.
Bei der Übungsanalyse konnten wichtige Erkenntnisse für alle Beteiligten gewonnen werden. Verbesserungsmöglichkeiten gab es – in Anbetracht der Grunddramatik des Ereignisses – nur wenige zu bemerken.
Herzlichen Dank an die mitwirkenden Organisationen. Besonders auch an die Firma Truck Center Katzinger für die kostenlose „unfallreale“ Situierung und Entfernung der Unfallfahrzeuge. Für die Beistellung des noch sehr intakten Übungsbusses danken wir dem Busunternehmen Rechberger Anita, St. Ulrich.